08.07.2024

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Kasper König lässt Sammlung bei Van Ham versteigern

Kasper König, langjähriger Direktor des Kölner Museum Ludwig inmitten seiner Sammlung. Foto: Daniel Poller
Kasper König, langjähriger Direktor des Kölner Museum Ludwig inmitten seiner Sammlung. Foto: Daniel Poller

Das Kölner Auktionshaus Van Ham wartet in diesem Herbst mit einem besonderen Highlight auf: Es versteigert die Sammlung von Professor Kaspar König, seines Zeichens ehemaliger Direktor des Museum Ludwig in Köln. Die Frühjahrsauktionen sind kaum vorbei, da kündigt sich schon das nächste Auktionsevent an und beginnt damit die Herbstsaison. Am 1. und 2. Oktober 2024 werden über 400 Werke aus der privaten Sammlung von Kasper König versteigert.

Professor Kasper König, ehemaliger Direktor des Museums Ludwig in Köln prägte die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts entscheidend mit. Nun lässt er Teile seiner Kunstsammlung bei Van Ham versteigern. Foto: Daniel Poller
Professor Kasper König, ehemaliger Direktor des Museums Ludwig in Köln prägte die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts entscheidend mit. Nun lässt er Teile seiner Kunstsammlung bei Van Ham versteigern. Foto: Daniel Poller

Kaspar König trug über viele Jahrzehnte mit viel Kunstsachverstand eine beachtliche Sammlung von Werken der modernen und zeitgenössischen Kunst zusammen. Rund 400 Werke umfasst seine Sammlung, die er im Laufe von Jahrzehnten mit Bedacht aufbaute. Von 2002 bis 2012 war er Direktor im Museum Ludwig in Köln und prägte den Kunstdiskurs der letzten fünf Jahrzehnte. Er machte sich einen Namen als renommierter und international einflussreicher Ausstellungsmacher für zeitgenössische Kunst. Vor Köln gehörten Düsseldorf, die Frankfurter Städelschule und Münster zu seinen beruflichen Stationen. Auch privat widmete er sich mit Leidenschaft dem Sammeln von Kunst, und trug so Werke von Künstlerinnen und Künstlern wie Richard Artschwanger, Thomas Bayrle, William Copley, Hanne Darboven, Maria Eichhorn, Ayse Erkmen, Maria Lassnig sowie Sigmar Polke zusammen. Von Sigmar Polke wird dann auch eine Arbeit mit dem Titel „Meisterwerk als Ramsch versteigert“. Kaspar König verstand und versteht sich dabei nicht als klassischer Sammler, der eine stringente Programmatik für seine Sammlung verfolgt, stattdessen lag einer seiner wesentlichen Ansätze auf der frühen Förderung von mannigfachen künstlerischen Positionen. Die Sammlung konnte so über Jahrzehnte wachsen und sich stetig weiterentwickeln. Seine zahlreichen Freundschaften zu Künstlerinnen und Künstlern, aber auch die vielen Begegnungen mit ihnen auf seinen beruflichen Stationen ließen so eine einzigartige Sammlung entstehen. Mit seiner einzigartigen Sammlung bekennt sich der Kunstprofessor und Kurator König ganz klar zur Kunst.

Zu den von König gesammelten Künstlern gehörte auch Sigmar Polke. Hier mit der Arbeit "Meisterwerk als Ramsch versteigert". Foto: Van Ham Kunstauktionen
Zu den von König gesammelten Künstlern gehörte auch Sigmar Polke...
Zu den von König gesammelten Künstlern gehörte auch Sigmar Polke. Hier mit der Arbeit "Meisterwerk als Ramsch versteigert". Foto: Van Ham Kunstauktionen
Hier mit der Arbeit "Meisterwerk als Ramsch versteigert". Foto: Van Ham Kunstauktionen

Werk des Japaners On Kawara als Highlight

Kaspar König, der mittlerweile in Berlin lebt, hatte anlässlich seines 80. Geburtstags im letzten Jahr bereits einen Teil seiner Sammlung an seine ehemalige Wirkungsstätte, das Museum Ludwig in Köln verschenkt. Die Schenkung umfasst 50 Werke und beinhaltet Bilder, Skulpturen, Arbeiten auf Papier, Multiples und Objekte von bekannten und unbekannten Künstlerinnen und Künstlern. Darunter Namen wie Günter Brus, Isa Genzken, Jenny Holzer und Donald Judd. Eine besondere Stellung hat der japanischen Künstler On Kawara in der Sammlung Königs. Zwischen dem Künstler und König entwickelte sich in der gemeinsamen Zeit in New York – sie waren in der amerikanischen Metropole Nachbarn – eine Freundschaft. Werke des Japaners wurden nicht nur dem Museum Ludwig geschenkt, sondern werden nun auch bei Van Ham versteigert. Kasper König regte Kawara an dazu an, jeden Tag zwei Postkarten mit demselben Motiv von seinem Aufenthaltsort an Freunde, Familie und Bekannte zu schicken. Seit 1968 kam der Künstler dieser Anregung nach, die Kasper König auch finanziell unterstützte. Er kam auch mit als einer der ersten in den Genuss der, von Kawara angefertigten Karten. Kasper König ist selbst auch für seine ikonischen Postkarten bekannt. Von On Kawara stammte auch das Auktions-Highlight, welches im Evenig Sale am 1.Oktober versteigert wird. Es ist eine Arbeit mit Acryl auf Leinwand mit dem Titel „MAY 7, 1967“, die auf 500.000 bis 700.000 Euro taxiert wird. Auf rotem Grund steht dort in Versalien „MAY 7, 1976“, rückseitig ist eine Ausgabe der „The New York Times“ von Sonntag, dem 7. Mai 1967 beigelegt.

Mit dem japanischen Künstler On Kawara verband König eine Freundschaft. Foto: Van Ham Kunstauktionen
Mit dem japanischen Künstler On Kawara verband König eine Freundschaft. Foto: Van Ham Kunstauktionen

König kuratiert die Vorbesichtigung

Das Kölner Auktionshaus Van Ham hat schon mehrfach erfolgreich sogenannte Single Owner Sales durchgeführt. Das Haus zeigte sich sehr erfreut mit der Versteigerung von Königs Sammlung betraut worden zu sein. Markus Eisenbeis, Inhaber von Van Ham äußerte sich wie folgt: „Es ist uns eine große Ehre, diese außergewöhnliche Sammlung von Professor Kasper König anbieten zu dürfen. Sie steht für das untrügliche Auge des Kurators mit einem klaren Blick auf Qualität.“ Das Kölner Auktionshau, das 1959 gegründet wurde, konnte auch in diesem Jahr wieder seinen zweiten Platz unter den deutschen Auktionshäusern behaupten und erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Gesamtumsatz von 26 Millionen Euro. Im Bereich der Online Only-Auktionen ist es nach eigenen Angaben sogar Marktführer mit einem Umsatz von 4,7 Millionen Euro. Den Auftakt zu der „The Kasper König Collection – His Private Choice“ betitelten Auktion bildet ein exklusiver Evening Sale, der am 1.Oktober stattfindet. Es werden rund 60 Hauptwerke aus der Sammlung des Kunstprofessors und Kurators zum Aufruf kommen. Am folgenden Tag findet dann der Day Sale mit circa 200 Werken statt. Neben den Auktionen, bei denen die Bieterinnen und Bieter live im Saal mitbieten können, wird es zudem auch eine Online-Auktion geben, in der weitere Werke der Sammlung zum Aufruf kommen. Die Online-Auktion beginnt bereits am 26. September und läuft bis zum 10. Oktober. Die Werke der Live-Auktion sind in einer Vorbesichtigung vom 27. bis 30. September im Kölner Stammhaus von Van Ham zu sehen. Die Präsentation der Vorbesichtigung wird dabei von Professor Kasper König und Dr. Renate Goldmann, Direktorin des Van Ham Art Estate, kuratiert.

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